Bild von Richard Bampi aus dem Jahr 1963
Richard Bampi im Jahr 1963

Richard Bampi

Der Keramiker Richard Bampi (1896–1965) zählt zur künstlerischen Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts. 1951 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Gesellschaft der Keramikfreunde, einer Verbindung von Sammler:innen, Händler:innen, Kunstwissenschaftler:innen, Künstler:innen und Liebhaber:innen aller keramischen Richtungen und Epochen. Dieser Interessengemeinschaft vermachte er testamentarisch seinen gesamten wissenschaftlichen und künstlerischen Nachlass mit der Auflage, das Vermögen für einen Förderpreis für junge Keramikerinnen und Keramiker zu verwenden.  

Der Preis wurde 1969 erstmals vergeben. In Kooperation mit einem Museum oder einer kulturellen Einrichtung findet alle drei bis fünf Jahre ein Wettbewerb um den Preis statt, an dem sich junge, künstlerisch hochbegabte Keramikerinnen und Keramiker, die selbstständig in der Bundesrepublik Deutschland arbeiten, beteiligen dürfen. Bisherige Preisträger sind mit ihren Arbeiten dank eines Ankaufs durch die Gesellschaft der Keramikfreunde in deutschen Museen vertreten. Der 16. Wettbewerb 2022 wird von der Beauftragten der Gesellschaft der Keramikfreunde für den Richard-Bampi-Preis vorbereitet und in Zusammenarbeit mit der Meissen Porzellan-Stiftung sowie der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen durchgeführt.  

Lebenslauf 

1896 am 16. Juni in Amparo/São Paulo geboren
1902–14Schulbesuch in Lörrach und Karlsruhe
1915–18    Soldat
1918–23 Architekturstudium an der TH München, Studium am Bauhaus in Weimar, Aufenthalte in der Schweiz, in Österreich und Italien
1923–25Aufenthalt in Brasilien, erste keramische Arbeiten
1927 Gründung der „Fayence-Manufaktur Kandern GmbH“ (FMK)
1934Übernahme der Gesamtleitung der FMK, Beginn der keramisch-technischen Studien
1937 Erste Rauchkeramik
1939Einrichtung eines keramischen Versuchslabors
1941Erstes Steinzeug mit Feldspatglasur, Beginn der Zusammenarbeit mit Julius Bissier
1946–55Auseinandersetzung mit abstrakter Plastik und Malerei in der Töpferkunst, asymmetrische Vasenplastiken
1956–64Entwicklung von Feinsteinzeug und seit 1959 von Kristallglasuren
1965 am 10. Juli in Kandern/Schwarzwald gestorben


 Auszeichnungen 

1953 München, Internationale Handwerksmesse, Bayerischer Staatspreis  
Freiburg i. B., Baden-Württembergisches Kunsthandwerk, Staatspreis Baden-Württemberg
1954Frankfurt a. M., Handwerksmesse, Hessischer Staatspreis
Mailand, X. Triennale, Bronzemedaille
1955 Cannes, Premier Festival International de la Céramique, Silbermedaille
Faenza, Concorso internazionale della ceramica d’arte, Silbermedaille
1956 Cannes, Cinq Siècles de Céramique Allemande, Grand Prix
1961Pforzheim, Baden-Württembergisches Kunsthandwerk, Staatspreis Baden-Württemberg
1962 Prag, Internationale Keramikausstellung der Académie Internationale de la Céramique/Genf, Goldmedaille
1965 Ernennung zum Ehrenprofessor