Der 15. Wettbewerb um den Richard-Bampi-Preis wurde von der Gesellschaft der Keramikfreunde in Zusammenarbeit mit dem Museum Schloss Fürstenberg vorbereitet und im Frühjahr 2018 durchgeführt.
Zum Wettbewerb und der Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten wurden folgende Künstler zugelassen:
Jantje Almstedt, Michela Benedan, Lena Biesalski, Lotte Buch, Luise Hellmann, Paul Simon Heyduck, Sarah Pschorn, Julia Saffer, Jiyoun Shim und Babette Wiezorek.
Die Jury ermittelte unter ihnen einen Preisträger, sprach ferner eine Belobigung aus und begründete ihre Entscheidungen wie folgt:
2. Preis – 4.000 € –
für Paul Simon Heyduck
Begründung der Jury
Ein schwarzer, aufgebrochener Kubus mitten im Raum; metallisch glänzende Brocken, wie fossile Fundstücke; eine weiße, zersplitterte, wie implodierte Form; scheinbar frei im Raum schwebende, geborstene Knochen – so stellt sich das Werk von Paul Simon Heyduck dar. Es sind Objekte voller Archaik und suggestiver Kraft. Formgewaltig ruhen sie mit einem magnetischen Selbstverständnis und entfalten eine hypnotische Wirkung. Dies gilt besonders für Anepia Excerpt, den monumentalen, schwarzglänzenden Kubus. Er gibt den Betrachtenden Rätsel auf: Seine dunkle Gestalt wirkt nach außen, der Blick wird in das Innere der Aufbrüche und Höhlungen gezogen, die taktilen Reize werden stimuliert.
Belobigung
für Sarah Pschorn
Begründung der Jury
Vasenobjekte im Raum jenseits von Funktionalitäten und traditionellen Zuschreibungen. Mutiges, weil profund freies Spiel mit Form- und Ornamentzitaten, Materialien und Fundstücken. Materialverbindungen und Einbeziehung von historischen Artefakten manifestieren sich in der Ambivalenz dekonstruktiver Konstruktionen. So vereint sich die handwerklich versiert gedrehte Keramikform mit frei modellierten, intuitiv erfassten Strukturen und eingefügten Trouvaillen zu einer poetischen Archäologie moderner Gestaltungspraxis: Zitat, Assemblage, ungebundener, höchst individueller Gestus.