Statement von Dr. Julia Weber

Direktorin der Porzellansammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden

Dr. Julia Weber

„Auch wenn mein wissenschaftlicher Fokus bislang ganz auf der Porzellankunst des 18. Jahrhunderts lag, beobachte ich mit großer Neugier, wozu dieses so schöne, sinnliche und vielseitige Material Künstlerinnen und Künstler heute inspiriert. Oft klingt auch in zeitgenössischen Arbeiten die lange Tradition dieses Werkstoffs an. Als Kunsthistorikerin habe ich Spaß daran, Reminiszenzen aufzudecken und zugleich deren Verbindung mit innovativen Momenten zu beobachten. Aber gerne werde ich mich auch von Neuem, mir Unvertrautem überraschen lassen. Besonders freue ich mich auch auf die Begegnung und den Austausch mit Künstlerinnen und Künstlern. Wie gerne würde ich mich einmal mit Kaendler unterhalten oder Höroldt ausfragen! Ich bin gespannt, welche Perspektiven mir das Gespräch mit den Machenden und Gestaltenden eröffnet und wohin mich der Gedankenaustausch mit den übrigen Jurymitgliedern führt. Meissen bietet die Möglichkeit, der Anfang von etwas Neuem zu sein, weshalb ich die Kooperation mit der Manufaktur sehr begrüße.“

Dr. Julia Weber studierte Kunstgeschichte, Archäologie und französische Literatur an den Universitäten in Augsburg, Bonn und Basel. Als Praktikantin in Waddesdon Manor, The Rothschild Collection, entwickelte sie eine Vorliebe für die angewandte Kunst des 18. Jahrhunderts. Von 2008 bis 2012 erstellte sie einen wissenschaftlichen Bestandskatalog der Meissener Porzellane mit Dekore nach ostasiatischen Vorbildern in der Sammlung Ernst Schneider, Schloss Lustheim, der vom Bayerischen Nationalmuseum herausgegeben wurde. Anschließend arbeitete sie dort als Kuratorin für Keramik. Seit 2016 leitet sie die Porzellansammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.